Gummiköder reparieren und umgestalten

 

Gummifisch loeten Bild 1

Wer kennt das nicht, man ist beim Angeln und es ist weit und breit kein Angelladen. Der letzte oder einzige Gummiköder den die Fische mögen ist ramponiert und rutscht dauernd vom Haken.
In diesem Fall benötigt man nur ein Feuerzeug (am besten ein Sturmfeuerzeug) und einen größeren Haken oder eine Büroklammer.

Gummifisch loeten Bild 2

Der Köder wird als erstes abgetrocknet. Dafür legt man ihn am Besten in ein Tuch und drückt es zusammen. So wird auch die Feuchtigkeit die sich im Köder befindet größtenteils entfernt. Der Köder wird nun so gehalten, dass die defekte Stelle möglichst weit aufgebogen ist. Diese Stelle wird mit dem Feuerzeug erwärmt bis der Gummi schmilzt aber nicht brennt (lässt sich ausblasen). Beim nächsten Schritt ist etwas Vorsicht geboten, da der geschmolzenen Gummi etwas warm ist.

Gummifisch loeten Bild 3

Der Köder wird wieder in die richtige Form gebracht und die defekte Stelle so stark zusammen gedrückt, bis der noch geschmolzene Gummi etwas austritt. Nach dem Auskühlen ist er dann wieder einsatzbereit. Ist der Köder im Innern durch das Auffädeln defekt kommt der Haken oder die Büroklammer zum Einsatz. Diese hält man mit einer Zange oder Aterienklemme und erhitzt ein Ende mit dem Feuerzeug. Mit diesem wird dann der Gummi im Innern geschmolzen. Nach dem Rausziehen wird der Köder zusammengedrückt.

Mit Hilfe dieser Schweißtechnik lassen sich auch neue Köder herstellen. Zum Beispiel kann man einen normalen Twister mit einem zweiten Schwanz versehen. Auch einem Frosch, dem ein Hecht die Beine gestohlen hat, kann durch einen Schwanz ein zweites Leben als Kaulquappe ermöglicht werden. Der dritte Köder ist ein Doppelmogambo. Der Haken wurde mit einem Krautschutz versehen. So kann dieser Köder in Krautreichen Gewässern eingesetzt werden. Durch sein geringes Gewicht läuft er an der Wasseroberfläche und macht durch den doppelten Schwanz eine ordentliche Welle.
Ihr seht der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Viel Spaß beim Basteln.

Gummifisch loeten Bild 5 Gummifisch loeten Bild 6 Gummifisch loeten Bild 7

Gerätepflege: Winterzeit = Ruhezeit?

 

 


Die kalte Jahreszeit bedeutet für viele Angler das Ende der Angelsaison. Es ist ihnen am Wasser um diese Zeit einfach zu kalt und zu ungemütlich. Natürlich gibt es auch Angler, die diese Aussage als Quatsch empfinden. Sie sagen, dass man auch in der kalten Jahreszeit angeln kann. Lediglich die Angelmethoden müsste man dann ändern oder aber man fischt auf andere Fischarten als in der warmen Jahreszeit.
Da beide Recht haben muss jeder für sich selbst entscheiden, ob er auch im Winter angeln möchte oder nicht.
Unsere Angelmöglichkeiten sind natürlich bei Schnee und Glatteis oder auch dem obligatorisch eintreffenden Hochwasser stark eingeschränkt. Wer es trotzdem in der kalten Jahreszeit wagt, sollte sich eine sogenannte „Winterangelausrüstung“ zusammenstellen, d.h. die Geräte und Materialien auf das Nötigste beschränken.
Wichtig in den Wintermonaten ist es, seine Ausrüstung auf die neue Angelsaison vorzubereiten, die unweigerlich kommen wird. Das bedeutet, dass wir die Geräte reinigen, das Zubehör kontrollieren und defektes aussortieren.
Wer seine Angelsachen nach dem letzten Fischen einfach beiseite stellt und im darauf folgenden Jahr so wieder benutzen will, kann manche ärgerliche Überraschung am Wasser erleben. Daher geben wir einige Tipps und Anregungen zur Pflege der Angelgeräte.

  1. Die Pflege der Angelrollen
    Ein Sprichwort sagt: „Wer rastet, der rostet!“ Das gilt auch für unsere Angelrollen. Zwar sind die neueren heute mit versiegelten Kugellagern ausgestattet, sie können aber trotzdem durch altes Schmierfett verharzen und damit unbrauchbar werden. Das trifft besonders auf Angelrollen zu, die mit Salzwasser in Kontakt gekommen sind.
    Um das zu vermeiden, müssen diese Angelrollen unbedingt mit Süßwasser gründlich abgespült werden! Und zwar am besten mit warmem Wasser. Dieses löst die Salzkristalle schneller und verhindert so ein Verharzen der Kugellager und des Rollenfettes.
    Eine alte Zahnbürste ist ein guter Helfer, um das Gehäuse der Rollen von z.B. Futterresten und Sand zu befreien. Mit ihr kann man auch schonend unterhalb des Rotors vorsichtig bürsten und die Schnurspule reinigen.
    Das Getriebe der Angelrollen ist in der Regel bei der Endmontage der Herstellung ausreichend mit einem wärmeresistenten Schmierfett eingefettet worden, welches für einen längeren Zeitraum ausreicht. Aber nach und nach wird das Schmierfett durch die mechanische Bewegung seitlich verteilt. Falls es nicht verharzt ist, muss man es nicht gleich gegen neues austauschen sondern einfach wieder auf dem Zahnrad und der Zahnstange des Getriebes gleichmäßig verteilen. Anschließend hat man wieder eine saubere, geschmeidige und schonend arbeitende Rolle.
    Sollte das Fett jedoch verharzt oder gar ausgehärtet sein, muss unbedingt das alte Schmierfett entfernt und neues auf die Getriebeteile verteilt werden.
    Zuviel Schmierfett lagert sich seitlich im Gehäuse der Angelrollen ab und verharzt dort oder härtet aus. Daher nicht unnötig viel Fett in die Angelrolle geben!
    Bei unsachgemäß durchgeführten Reparaturen erlischt der Garantieanspruch des Herstellers! Wer also unsicher ist, fragt seinen Angelfachhändler, ob er sich die Rolle einmal anschaut. Dieser hat ein geübtes Auge über den Zustand unserer Rolle und kann beurteilen, ob ein Service notwendig ist oder nicht. 
  2. Die Überprüfung der Schnüre
    Nicht nur die Rolle, auch die Schnur muß von Zeit zu Zeit auf Schäden überprüft werden. So lässt z.B. durch UV-Licht die Knotenfestigkeit nach einer gewissen Zeit nach. Außerdem sollte die Schnur auf sogenannte örchenbildung kontrolliert werden. HHärchenbildung kontrolliert werden.
    Professionelle Angler verwenden ihre monofilen Angelschnüre nur eine Angelsaison. Danach wird sie komplett ausgetauscht.
    Sollten wir mit der Schnur nur ganz selten geangelt haben, so kann man die Schnur auf eine andere Spule (Ersatzspule) umspulen, so dass die unbenutzte Unterschnur nun nach oben kommt und praktisch wie eine frische zu verwenden ist.
    Sollte einmal die Schnurmenge den Spulenkern nicht optimal füllen, greift man zu einem Trick: Man spult zuerst mit einer alten Schnur eine gewisse Schnurmenge auf, auf die dann die neue kommt. So bekommt man eine optimal gefüllte Schnurspule für weite und zielgenaue Würfe.
    Bevor man sich zum Umspulen der Schnur entscheidet, sollte diese auch auf ihre Tragfähigkeit kontrolliert werden. Im Zweifelsfall sollten wir sie aussondern bzw. entsorgen! 
  3. Die Pflege der Angelruten
    Auch unsere Angelruten bedürfen einer Pflege, um ihre Lebensdauer zu verlängern. Bevor man mit einer Rute fischt, sollte man sie immer einer Kontrolle unterziehen, d.h. die Rutenringe auf Risse oder Absplitterungen untersuchen. Nur so kann ein unnötiger Schnurriss verhindert werden.
    Für das Reinigen der Rutenblanks sowie der Ringe der Steckruten benutzt man warmes Wasser mit etwas Geschirrspülmittel und einen sauberen Lappen oder ein Fensterleder. Sollte die Rute über einen Korkgriff verfügen, wird dieser mit einer Handbürste und warmen Wasser ebenfalls gereinigt.
    Da Korb ein Naturprodukt ist, sollten solche Ruten keinesfalls in Heizungsräumen aufbewahrt werden. Der Kork trocknet dort aus und die Spachteleinlagen fallen heraus oder lösen sich, so dass er rau und unansehnlich wird. Bessere Aufbewahrungsorte sind unbeheizte Kellerräume oder Autogaragen, da diese über genügend Luftfeuchtigkeit verfügen. Falls man jedoch keine andere Lagermöglichkeit als einen Heizungsraum hat, muss man die Korkgriffe öfter anfeuchten, damit sie keinen Schaden erleiden.
    Ebenfalls wichtig ist, die mehrteiligen Angelruten bei der Lagerung nicht zu straff aufeinander zu spannen. Dadurch können sich die Rutenspitzenteile verformen. Dies gilt besonders für Match-, Feeder- und Fliegenruten. Bei diesen Ruten sind Gummiringe unangebracht.
    Neopren-Rutenspannbänder sollten, um ein Verformen der Rutenteile zu vermeiden, möglichst locker um die Rutenteile gespannt werden.
    Ebenso wie die Steckruten müssen auch Teleskopruten gereinigt werden. Besonders bei diesen können Sandkörner in den Schiebeverbindungen nicht reparable Schäden verursachen. Auch können tiefe Kratzer und Riefen zu Rutenbruch führen. Bei einer Teleskoprute schraubt man die Endkappe ab und spült unter laufendem warmen Wasser in die Rutenspitze hinein, so dass die im Inneren befindlichen Schmutzteile herausgespült werden.
    An Stippruten können Brüche durch Haarrisse an den Steckverbindungen entstehen. Um dies zu vermeiden, müssen auch sie ständig an den Steckverbindungen kontrolliert werden. Kleinere Risse und Ausbruchstellen kann man mit einem feinen Sandpapier selber nachbessern. Das ist wichtig, weil sie sonst weiter aufreißen bzw. zu Rutenbruch führen würden.
    Wie bei den anderen Ruten auch werden die Sandkörner und andere Schmutzteile einfach unter laufendem Wasser ausgespült.
    Alle Ruten bzw. Rutenteile, die mit Wasser gereinigt wurden, müssen natürlich immer gut abtrocknen. Danach sollten sie trocken verpackt werden. 
  4. Das Reinigen von Kescher, Setzkescher, Karpfensack, Angelbekleidung und Zelte
    Damit keine Bakterien und Pilze das verschmutzte Fischnetz total unbrauchbar machen, müssen auch sie grundsätzlich vor dem Wintereinlagern sauber gewaschen werden. Nach dem Reinigen müssen diese Sachen gut trocken sein, bevor sie verpackt werden. Kescher, Setzkescher und Karpfensack sollten auf keinen Fall luftdicht verpackt werden, da sich ansonsten trotzdem Schimmel bilden kann.
    Auch unsere feuchte Angelbekleidung oder Angelschirme und –zelte können durch Schimmelpilze zerstört werden. Daher sollten auch sie gut trocknen und kontrolliert werden. 
  5. Die Reinigung des Zubehörs
    Generell muss alles kontrolliert werden, was wir beim Angeln benötigen, sei es das Lotblei oder der Hakenlöser, der Drilling und auch die Rachensperre. Nur wer seine Sachen regelmäßig kontrolliert, bekommt einen Überblick über sein gesamtes Gerät.
    Defektes oder unbrauchbares Zubehör sollte ausgesondert werden, gebundene Angelhaken sollten auf Schärfe, sowie eventuell ansetzenden Flugrost kontrolliert werden. Da viele Angler ihre Vorfächer selber binden, sind auch diese zu kontrollieren!
    Auch die Angelposen müssen ab und zu auf Beschädigungen wie Druckstellen und Lackrisse überprüft werden. Lackrisse kann man mit einem Lackstift überstreichen.
    Oxydierendes Angelblei beschädigt die Schnüre und Haken und muss deshalb ebenfalls ausgesondert werden.
    Von Zeit zu Zeit sollten auch die Angeltaschen und Rutenfutterale ausgeräumt und innen wie außen gereinigt werden. Schließlich kann der sich im Inneren der Taschen befindliche Schmutz unsere Angelrollen verschmutzen und somit zu Defekten führen.
    Wir sollten natürlich nicht nur in der Winterzeit, sondern generell auch die Maden- und Wurmdosen von Erdresten und anderen Ablagerungen reinigen, d.h. sie mit warmem Wasser abspülen und anschließend wieder gut abtrocknen.

Ein guter Tipp zuletzt: Beim Kontrollieren des Angelzubehörs sollte man gleichzeitig eine Liste erstellen, in der alle Sachen eingetragen werden, die noch fehlen. Bis die neue Saison beginnt kann man immer wieder fehlendes oder neues Zubehör erwerben. So fällt es dem Geldbeutel leichter, als wenn man zu einem Zeitpunkt alles auf einmal neu einkaufen muss. Und wenn es dann endlich wieder ans Wasser geht, erlebt man keine bösen Überraschungen.

Gerätepflege

Jetzt während der kalten Jahreszeit ist sicher die Zeit, während der man sich etwas um sein während des Jahres im Einsatz befindliches Gerät kümmern kann. Kleine Schäden reparieren, putzen, fetten, ölen.

Zu dem Thema bieten wir Euch gleich 2 Artikel an, der erste von den Experten des Exori - Teams, der zeite von unserem Anglerboardmitglied Franky.

Das EXORI - Team hat für die Leser des Anglerboard - Magazins einige Tipps und Tricks zusammengestellt, die man bei der Pflege und Reparatur von Ruten und Rollen beachten sollte:

Die Pflege-Versicherung!

"Mein Gott, was hat der Mann bloß mit seiner Angel gemacht!"

Eine Aussage, die in der Reparaturabteilung von Angelfirmen nicht selten fällt, wenn Ruten und Rollen mit "Wehwehchen" eingeschickt werden.

Um Fehler zu vermeiden, die Ruten oder Rollen vielleicht "unreparabel" oder nur teuer zu reparieren machen würden, hier einige Aspekte zur Beachtung:

1. Sicherer Transport

Viele Unfälle mit dem Angelgerät geschehen bereits durch ruppigen Umgang während des Transports: gebrochene Rutenspitzen (Kofferraum- Deckel) oder verbogene Rollenbügel sind das Ergebnis.

 

Tipp

Benutzen Sie ein Futteral für den Transport montierter Angelsets ans Wasser. Fliegenfischer sollten das Transport-Rohr stets benutzen, dass beim Kauf vieler Ruten mitgeliefert wird. Besonders die sensiblen Fliegenruten danken diesen Service mit einem "längeren Leben".

 

2. Nässe und Sand vermeiden

Nässe und Sand sind die Hauptfeinde von Ruten. Wischen Sie also Ihre Ruten nach dem Angeln ab! Besonders die Einschubteile von Teleruten reagieren "zerknirscht", wenn Sand hinein gerät. Die Passung der Einschübe würde durch Sand mit Sicherheit Schaden nehmen!

 

Natürlich sind aber auch Steckruten dankbar für diesen kleinen Pflegedienst, der nun wirklich wenig Aufwand erfordert.

 

Viele Stationär-, Multi- und Fliegenrollen sind zwar resistent gegen Nässe, aber feiner Sand ist ebenfalls ein Feind Nr. 1.

 

TIPP

Vermeiden Sie jeden Rollenkontakt mit Sand und legen Sie Ihre Rolle niemals direkt auf sandigem Grund. Sollte es dennoch passiert sein, waschen Sie daheim die Rolle gründlich in lauwarmem Wasser ab. Oft beseitigt dies das Übel!

 

3. Salzwasser erfordert Extra-Pflege

Das Angeln im Meer wird immer populärer; egal, ob in der heimischen Ostsee oder im Urlaub (Norwegen, Dänemark). Das Problem: Je salziger das Wasser, desto aggressiver wirkt es auf Angelgerät.

 

TIPP

Sofort nach jedem Angeltag, Ruten und Rollen gründlich mit lauwarmen Leitungswasser abspülen. Danach - vor allem die Ruten - mit einem Lappen abwischen.

Fragen Sie Ihren Fachhändler, ob die betreffende Rolle "salzwassertauglich" ist. Auch EXORI bietet eine besonders breite Palette geeigneter Modelle an, da Meeresangeln zu den Spezialgebieten dieser Firma (Firmensitz nahe der Nordsee bei Bremen) gehört.

 

4. Inspektion - bitte regelmäßig!

Wie unser Auto, so braucht auch eine Angelrolle eine regelmäßige Inspektion. Nehmen Sie daheim mindestens 2 x im Jahr die Spule Ihrer Stationär- und Fliegenrolle ab und schauen hinein, ob Sand oder ähnliches zu entfernen ist. Spülen Sie dann Spule und Rolle mit lauwarmem Wasser ab.

 

Tipp

Danach etwas Fett auf die Achse geben und einen Tropfen Rollenöl an alle beweglichen Teile. Beide Pflegemittel erhalten Sie im Fachhandel.

Die Rolle läuft nach einer solchen Behandlung wieder - im wahrsten Sinne des Wortes - wie geschmiert.

 

5. Unfall passiert - was nun?

Ist eine Angelrute oder -rolle dennoch einmal kaputt gegangen (Unfälle passieren ja immer wieder!), dann sollten Sie sich an Ihren Fachhändler wenden. Kleinere Schäden kann meist der Händler gleich selbst in Ordnung bringen.

 

Tipp

EXORI-Gerät wird vom Fachhändler im Bedarfsfall zu uns nach Weyhe/Dreye einschickt. Wir werden dann dafür sorgen, dass Sie Ihr Gerät so schnell wie möglich wieder in Stand gesetzt wird, damit Sie Ihr "Lieblingsgerät" schnell wieder einsetzen können.

Alles klar zum Winterputz...

1. Winterzeit

Die Winterzeit ist für die meisten von uns Anglern eine Art Saure-Gurken-Zeit: einige Gewässer sind komplett zugefroren und nicht zum Eisangeln freigegeben, andere Gewässer sind zwar zugefroren und auch freigegeben, aber das Eis trägt nicht, Fische wollen manchmal auch nicht so wie wir und sowieso - es ist vielleicht das eine oder andere Grad zu kalt zum Angeln...

 

Vernachlässigen brauchen wir unser Hobby dennoch nicht! Es warten einige Dinge auf uns, sehr zum Unwillen unserer besseren Hälfte... Ruten, Rollen und so weiter wurden eine Saison durchgefischt und einige haben die Pflege der Schätzchen vielleicht das eine ums andere mal ein wenig für noch nicht nötig gehalten... Ich will hier nicht das Rad aufs neue erfinden, aber vielleicht regt es den einen oder anderen an, sich einmal um sein wertvolles Geschirr zu kümmern - meistens lohnt es sich!

2. Gerätepflege

Wie sieht unser Gerät aus? Ist das Gehäuse der Rolle von einem Sturz doch angerissen? Läuft die Rolle rund? Sind alle Ringe noch okay, oder die eine oder andere Einlage beschädigt? Sind die Wicklungen und der Lack okay? Ist vielleicht ein Ring locker? Dies und viele weitere Fragen können wir uns ja mal stellen, wenn wir das Equipment unter die Lupe nehmen. Ich für meinen Teil habe durch einen Zufall gesehen, dass die Einstellschraube der Heckbremse einer meiner Modelle "ausgenudelt" ist und jederzeit auf Nimmerwiedersehen in der Botanik verschwinden könnte. Die Rolle wäre also unbrauchbar - und das nur wegen einer "Bagatelle"... Muss ja nicht sein!!!

3. Rutenpflege

Defekte oder Beschädigungen lassen sich meistens nur an sauberem Geschirr feststellen. Daher eines der wichtigeren Punkte, nicht nur wegen des Aussehens - die Reinigung!

3.1. Reinigung von Teleskopruten

Teleruten lassen sich in der Badewanne recht problemlos reinigen. Warmes Wasser, ein wenig Shampoo aus der Autozubehörabteilung des Supermarktes, auf die ich noch das eine oder andere Mal zurückkommen werde, ein weicher Schwamm und eine alte Zahnbürste sind so die wichtigeren "Zutaten".

 

Die komplette Rute kann im warmen Wasser mit wenig Auto-Shampoo eingeweicht werden. Vorher sollte jedoch der Stopfen vom unteren Ende abgeschraubt werden und ebenfalls im Wasser versenkt werden. Nach wenigen Minuten lassen sich angetrockneter Matsch, Schuppen und sonstiger Dreck mit dem Schwamm abwaschen. Die Ringe können mit der Zahnbürste vom fest sämtlichen anhaftenden Schmutzteilen ohne Schaden zu nehmen befreit werden. Sollte sich jetzt ein Ring lösen, ist das nicht weiter tragisch! Er kann später problemlos wieder befestigt werden. Nur sollte man aufpassen, dass er nicht weiter beschädigt wird.

 

Nachdem alle Segmente sorgfältig (soweit wie eben möglich) vom groben Dreck befreit sind, sollte die Rute mit warmen Wasser aus der Dusche von der Spitze aus durchgespült werden. So wird auch der letzte Sandkorn nach unten hin weggespült.

 

Zum Trocknen sollte die Rute auf Zeitungspapier in einen warmen Raum (Heizungskeller, Trockenraum etc.) aufgestellt werden. Ganz wichtig: weder darf der Stopfen angeschraubt sein, noch die Rute komplett ausgezogen. Ist sie nach einiger Zeit, die auch 2 - 5 Tage betragen kann, durchgetrocknet, geht es weiter.

3.2 Reinigung von Steckruten

Die Reinigung von Steckruten ist der von Teleskopruten sehr ähnlich, aber wegen der fehlenden Segmentierung wesentlich weniger aufwendig. Mit den selben Mitteln werden die Teile eingeweicht und gesäubert und am selben Ort zum Trocknen aufgestellt. Wer zuviel Langeweile hat, kann die Ruten auch mit einem handelsüblichen Föhn trocken blasen. Die Optimisten unter den Hobby-Handwerkern (zu denen ich mich auch mal zähle) seien vorgewarnt: Heißluftpistolen sollten hier nicht eingesetzt werden. Die machen schneller etwas kaputt, als dass sie nutzen!

3.3. Konservierung

Sind die Ruten komplett durchgetrocknet, kann mit der Konservierung begonnen werden. Stumpfer Lack kann mit normalem Lackreiniger aus dem Kfz-Zubehörhandel wieder auf Hochglanz gebracht werden. Wenn ihr das nicht für nötig erachtet, reicht normales Autowachs, dass meiner Meinung nach, besser als jedes andere spezielle Rutenpflegemittel geeignet ist, da Autolacke einer wesentlich höheren Belastung ausgesetzt sind, als unsere "Hungerpeitschen".

 

Das Wachs wird komplett mit Polierwatte ganz dünn auf die Ruten, außer Griff und Rollenhalter, ganz dünn aufgetragen. Nach dem Trocknen mit frischer Polierwatte sollte alles rückstandsfrei entfernt sein.

3.4. Die Sichtkontrolle

Warum kommt die Kontrolle, ob alles okay ist, erst hier, nachdem die Rute gewaschen, gewachst und poliert wird? Nicht ganz unberechtigt die Frage, aber ich möchte die folgendermaßen begründen:

Nur an einem komplett sauberen und hochglänzenden Blank lassen sich ernsthafte Beschädigungen, wie Risse, Abplatzer usw. sehen. Viele Blanks brechen, und keiner weiß warum, dabei reicht ein Haarriss, um die gute Rute wie eine Makkaroni brechen zu lassen.

Das gleiche gilt für die Bindungen: Riss oder Dreck? Das lässt sich erst bei sauberem Untergrund wirklich endgültig sagen.

Besonderen Augenmerk solltet Ihr den Ringen beimessen, egal ob Teleskop- oder Steckrute. Der Ring hält die Verbindung von Schnur (und somit Fisch) zum Blank, und ist die nicht einwandfrei, ist ein stressfreies Angeln schlecht möglich. Festes und nicht brutales Anpacken der Ringe bestätigt Euch, dass alles im grünen Bereich ist. Wenn nicht, kommt Ihr um eine Reparatur mit Heißkleber beim Spitzenring oder Tubenring (bei Teleruten) oder ein erneutes Anbinden bei Ein/Dreistegringen (Steckruten) nicht herum.

 

Beschädigungen im Blank sind kein Spaß! Es besteht nicht nur die Gefahr, dass Ihr einen Fisch im Drill verliert, sondern auch eine nicht zu unterschätzende Verletzungsgefahr, sollte der Blank im Drill brechen.

Konntet ihr keine ernsthaften Beschädigungen feststellen, sollte einer weiteren Saison mit dem guten Stück nichts im Wege stehen.

4. Rollenpflege

Anders als bei unseren Ruten können wir Beschädigungen und Defekte hier bereits beim Gebrauch, bzw. beim Demontieren feststellen. Daher ist bei Rollen ein sehr großes Maß an Sorgfalt angesagt, da kein Teil verloren gehen darf. Ich habe eine flache Porzellanschale dafür abgestaubt, in der die Teile nicht nur gesammelt, sondern auch gereinigt werden können.

4.1. Demontage

Da jede Rolle anders, aber grundsätzlich doch irgendwo gleich aufgebaut ist, kann ich dazu leider nicht viel Tips geben. Nur soviel: wer keine Explosionszeichung seiner Rolle zur Hand hat, die man zur Not beim Händler oder vielleicht im Internet finden kann, sollte sich nicht weitertrauen, als er meint! Ich kann und will keine Garantie übernehmen, dass die Rolle anschließend wieder 100% so funktioniert, wie vorher. Meistens funktioniert sie allerdings wesentlich besser!

 

Ein kleiner "Trick", den ich für kleine Schräubchen, Unterlegscheiben, Federn etc. selbst anwende, möchte ich gerne weitergeben: auf ein weißes Blatt Papier oder Zellstofftuch - kein Zeitungspapier wegen des "dunklen" Untergrunds - bringe ich einen Streifen 50 mm breites Tape (Malerkrepp) auf. Darauf kann man die ganzen Kleinteile relativ sicher "zwischenlagern", und fallen nicht auf Nimmerwiedersehen irgendwo auf den Fußboden unserer Bastelbude.

4.2. Reinigung

Der häufigste "Defekt" einer Rolle ist verharztes Fett und Öl. Dadurch läuft die Rolle schwergängig und reagiert sehr "träge", Freiläufe funktionieren nicht mehr richtig, Bremsen versagen etc.

Im Folgenden gehe ich davon aus, dass jedes Teil der Rolle gefahrlos demontiert und somit auch gereinigt werden kann.

Um verharztes Fett und Öl zu entfernen benutze ich ganz normales Petroleum, WD40 oder Ballistol und reinen Alkohol (Isopropanol aus derApotheke). Waschbenzin oder gar Nitroverdünnung kommen mir an kein Teil der Rolle! Petroleum ist relativ günstig, sehr "weich" und schadet weder Metall noch Kunststoff, was ich von Benzin oder Nitroverdünnung nicht behaupten kann. Zudem wirkt es rückfettend und "trocknet" das Metall nicht aus, so dass es für Fette und Öle zuträglicher ist.

 

Mit einem Pinsel kann so jedes Teil gefahrlos gereinigt werden, ohne dass es bei sorgfältiger Arbeit unnötigerweise beschädigt wird.

Rückstände sollte man mit einem alten Baumwolllappen abwischen und die Teile, insbesondere Federn, Sprengringe etc. penibel an einem Platz aufbewahren, an dem sie weder erneut verschmutzen oder verschwinden können, wobei das verschmutzen eher das kleiner Übel ist... ;-)

4.3. Montage

Wenn alle Teile so weit wie möglich von altem Fett und Öl, und somit auch altem Metallabrieb, befreit sind, kann es wieder an die Montage gehen.

Zum Fetten und Ölen verwende ich salzwasserbeständiges Kugellagerfett, dass für einen Temperaturbereich von -30° C bis +130° C geeignet ist. Für weniger gut zugängliche Stellen innerhalb des Gehäuses kann man ganz hervorragend eine Spritze mit dicker Kanüle aus der Apotheke verwenden - ansonsten kann man die Kanüle auch weglassen.

 

Kugellager kann man mit einem Gemisch aus wenig WD40 oder Ballistol mit dem Kugellagerfett nachfetten und somit langlebig in Schuss halten.

Alles andere, insbesondere das Getriebe, sollte nicht zu sparsam eingefettet werden.

Bei Modellen mit Heckbremse müsst Ihr darauf achten, dass möglichst kein Öl zwischen die Scheiben läuft. Ich nehme auch diese auseinander und fette diese hauchdünn mit Kugellagerfett. Kommt Öl dazwischen, ist der Verlust der Bremskraft enorm und die Kraft vom Blank kann im Drill nicht mehr optimal genutzt werden.

5. Umweltschutz

Was hat die Gerätepflege mit Umweltschutz zu tun, werden sich vielleicht einige fragen. Auf den ersten Blick nicht viel, aber auf den zweiten um so mehr. Raffinierte Produkte, wie eben alle Fette und Öle (auch synthetisch hergestellt) müssen umweltgerecht entsorgt werden. Ich sammle alles in einem alten Ölkanister, den ich zusammen mit den alten Öllappen beim Umweltmobil der hiesigen Entsorgungsbetriebe abgeben kann.

 

Aber nicht nur beim Entsorgen kann man ein wenig auf die Umwelt achten, auch schon beim reinigen selbst. Auch wenn ein halber Liter Petroleum in die Schüssel passt, muss man ihn ja nicht komplett voll machen, um seine Rollen zu reinigen. Mit einem Liter komme ich fast 2 Jahre hin, und da sind nicht nur Reinigungsaktionen rund ums Angelequipment bei, sondern auch Wartungsarbeiten am Antrieb vom Fahrrad...

 

Wer also umsichtig mit den "Schadstoffen" umgeht, hat nicht nur länger etwas von seinem Geschirr, sondern braucht auch kein schlechtes Gewissen haben, unnötig der Umwelt geschadet zu haben. Auch neues Geschirr verbraucht Ressourcen!

6. Werkzeugkasten

Als kleine "Checkliste" und Anregung möchte ich Euch hier einmal vorschlagen, was alles für eine "erfolgreiche" Reparatur, Reinigung oder Wartung nicht im Werkzeugkasten fehlen sollte:

  • Kreuzschlitzschraubenzieher Phillips Gr. 2 + 3
  • Schlitzschraubenzieher 3 mm + 5 mm
  • Ringschlüsselsatz (8 - 15 mm) (zur Not tut es auch der Gabelschlüsselsatz... ;-)
  • Spitzzange (ggf. auch gekröpft)
  • WD40
  • Ballistol
  • Kugellagerfett (z.B. von Nigrin)
  • Petroleum
  • Abwaschbare Keramikschüssel
  • Baumwolllappen
  • Evtl. Papier / Zellstofftücher

Vorbereitung auf die neue Saison

 

 


Jetzt, da es draußen bitterkalt ist und außerdem die Raubfische vielerorts geschont sind, sehen viele einen Grund, nicht mehr ans Gewässer zu fahren. Jetzt also ist genau die richtige Zeit, sich auf die kommenden anglerischen Aufgaben vorzubereiten. Die Lektüre von Fachzeitschriften und den Artikeln auf unserer Homepage sowie das Verfolgen der TV-Sendungen stellt den theoretischen Teil dieser Vorbereitungen dar. Aber es stehen auch noch einige praktische Geschichten an.

Wir haben Euch hier eine Checkliste angefertigt, die Ihr vor dem ersten Angeltag der neuen Saison dringend abarbeiten solltet, damit Eure Ausrüstung fit für die erhofften Begegnungen mit großen Fischen ist und auch alles reibungslos funktioniert, wenn der lang ersehnte Traumfisch an der Angel hängt.


Die Checkliste:

vorbereitung_02.jpg 1. Raubfischangler investieren oft jede Menge Geld in ihre Köder. Nachdem die Saison aber zu Ende ist, stellen sie die Tackle-Boxen einfach in die Abstellkammer, um sie dann zum Auftakt der neuen Saison wieder hervorzukramen und ans Wasser zu nehmen. Doch Vorsicht: die Drillinge und Sprengringe könnten inzwischen angerostet sein! Deshalb kontrolliert Ihr Eure Imitate am besten vor dem ersten Gang ans Fischwasser und wechselt die defekten Drillinge und Ringe aus. Das gelingt am besten mit einer speziellen Sprengringzange. Außerdem können auch optisch tadellos erhaltene Haken stumpf sein. Anstatt diese Haken dann wegzuwerfen, lohnt es sich, sie mit der Hakenfeile wieder "scharf zu machen". Dabei feilt Ihr nur die äußere Seite, denn so werden die Teile wieder richtig spitz und durchdringen das härteste Räubermaul.


vorbereitung_03.jpg 2. Gummifische werden oft richtig steif, wenn sie zulange an der Luft sind. Hier hilft ein Bad in richtig heißem Wasser. Manche Modelle sind nach den vielen Attacken jedoch schon so hinüber, dass Ihr sie am besten gegen ein anderes, weiches und unangetastetes Modell austauscht. Mit einem Feuerzeug oder Lötkolben könnt Ihr Teile (Schwanzschaufeln) der Gummis mit anderen Resten (Körpern) verschmelzen. So erhaltet Ihr zweifarbige Gummis, die sonst keiner fischt.



3. Pilker oxidieren nach einer Weile und schimmern dann nicht mehr so verführerisch unter Wasser. Diesem Fakt begegnet Ihr am besten mit Stahlwolle. Mit der poliert Ihr die Salzwasserköder wieder auf und macht sie klar für die nächsten Dorsche und anderen Meeresräuber. Bei Modellen, an denen der Lack abplatzt, hilft Euch ein Döschen mit frischer Farbe oder eine Reflexfolie, die Ihr einfach aufklebt, weiter. Gerade bei den Pilkern ist es besonders wichtig, die Drillinge auf Rostschäden zu überprüfen, da das Salzwasser besonders aggressiv ist.

4. Wobbler sehen nach vielen Attacken auch manchmal etwas zerschrammelt aus. Um sie wieder auf Vordermann zu bringen, könnt Ihr sie entweder mit Farbe bemalen und danach lackieren, oder aber auch einfach mit speziellen Malstiften bearbeiten.

vorbereitung_04.jpg 5. Ob Raubfischangler, Stipper oder Karpfenfreund - auf die Kontrolle der Schnüre sollte keiner verzichten. Denn wer blind auf die altbewährte Schnur vertraut, ist vor bösen Überraschungen nicht gefeit. Im Gegenteil. Die Wahrscheinlichkeit von Schnurbrüchen und Perücken steigt mit dem Alter der Schnur. Solltet Ihr also aufgeraute oder gar brüchige Stellen feststellen, tut Euch den Gefallen und spult eine neue Leine auf. Damit haltet Ihr dann auch die großen Fische, die Ihr ja schließlich alle lieber fangen wollt, als die kleinen, die die auch eine kaputte Schnur noch zu Euch bringt.


vorbereitung_05.jpg 6. Besonders das Herzstück unserer Ausrüstung, die Rolle, bedarf einer gewissen Pflege. So sollte sie nach jedem Ausflug ans Salzwasser mit klarem Wasser ausgespült werden, um sie gegen das aggressive Salz zu schützen. Außerdem ist es wichtig, dass man seine "Kurbel" einer gelegentlichen Ölung unterzieht. Ansonsten tritt zuviel Reibung auf. Dadurch bilden sich dann feine Metallspäne, die den ruhigen Lauf ganz massiv behindern. Fettet alle Teile ein, die sich bewegen. So wird keine Trockenreibung entstehen.


vorbereitung_06.jpg 7. Natürlich sind die Ruten genauso wichtig wie die Rollen. Zerfurchte Keramikeinlagen in den Rutenringen z.B. sorgen für Schnurverschleiß. Wenn Ihr also kaputte Ringe entdeckt, solltet Ihr diese sofort auswechseln, um Ärgernisse zu vermeiden. Andere Fehlerquellen sind korrodierte (angerostete) Stege und lose Ringeinlagen. Wenn Ihr am Meer geangelt habt, und Eure Ruten danach nicht direkt ausgespült (Schraubverschluss öffnen und Duschstrahl durchblasen) habt, solltet Ihr das tun, bevor Ihr sie voll ausfahrt. Denn die kleinen Sandkörner beschädigen den Blank oft ganz erheblich.


vorbereitung_07.jpg 8. Alle, die immer noch den Schutzbezug des Korkgriffes drauf haben, sollten diesen so schnell wie möglich entfernen. Denn der Bezug ist nicht dafür gedacht, dass man damit angelt. Am Wasser setzt sich selbiges nämlich unter dem Bezug fest, und dann fängt der Kork langsam aber sicher an, zu schimmeln. Wer Bedenken hat, dass die Rute bald hässlich und verranzt aussieht, kann seine diese zur Seite schieben. Mit einem Spülschwämmchen und klarem Wasser bekommt Ihr auch den schmutzigsten Korkgriff wieder sauber.


vorbereitung_08.jpg 9. Damit verblichene Posen wieder auf weite Distanzen sichtbar werden, bemalt Ihr zumindest die Spitzen mit Posenmalfarbe. Das geht ganz schnell, verschafft Euch aber die Gewissheit, dass Ihr auch jeden Biss mitbekommt. Schäden am Posenkörper, die z.B. entstehen, wenn man eine Balsaholzpose im Kasten einklemmt, könnt Ihr ebenfalls reparieren. Mit Klar- bzw. Nagellack versiegelt Ihr die offenen Stellen und sorgt so dafür, dass sich die Posen nicht mit Wasser voll saugen und ihre Tragfähigkeit mit der Zeit verlieren.



Andere Brennpunkte sind Madendosen, aus denen der Inhalt nach dem letzten Angeltag der Saison nicht entnommen wurde; nicht mehr leuchtende Knicklichter (auch diese verfallen irgendwann); leere Batterien z.B. bei Leuchtposen, verrostete Arterienklemmen mit denen man so keinen Haken mehr lösen kann (weil sie gar nicht mehr aufgehen); Vorfachspender, die keine 30 cm mehr spenden usw. Ihr seht, es gibt viel zu tun. Also packt's an!

Rolle reinigen und pflegen

Vermeiden Sie, dass Sand oder Schmutz mit der Rolle in Kontakt kommt. Am besten die Rute wird auf zwei Rutenhaltern abgelegt oder noch besser natürlich ein Rod-Pod. Schlecht bekommt es Rute und Rolle, wenn man diese einfach auf den Boden legt, insbesondere bei Nässe.

Sollte die Rolle doch mal etwas Sand abbekommen haben, kann man die Rolle und die Spule gründlich mit etwas lauwarmen Wasser abwaschen. An stellen die schwer zugänglich sind geht das am Besten mit einem Pinsel.

Man sollte 2 x jährlich die Rolle einer "Inspektion" unterziehen. Nehmen Sie die Spule von der Rolle und reinigen Sie beide, falls Verschmutzungen vorhanden sind mit lauwarmen Wasser. Sollte das alte Fett verharzt sein, kann man dies mit etwas Petroleum oder WD 40 reinigen (auf keinen Fall mit Waschbenzin oder Nitroverdünnung!).

Dann etwas Schmierfett oder Kugellagerfett auf die Achse geben. Auf alle anderen beweglichen Teile einen Tropfen Waffenöl (Ballistol) geben. Die Rolle dankt es Ihnen und läuft bestimmt wieder wie "geschmiert".

Ruten reinigen

 

Teleskopruten:

Vor der Reinigung bitte die Rolle von der Rute entfernen und den Stopfen vom unteren Ende der Rute abschrauben.

Die Rute und falls vorhanden auch den Kork reinigt man mit einer Bürste oder einem weichen Schwamm und Wasser mit ein paar Tropfen Geschirrspüler (Spüli) oder etwas Autoshampoo.

Die Rutenringe kann man mit einer alten Zahnbürste reinigen.

Für die "Großwäsche" kann man natürlich auch ein großes Waschgefäß z.B. Wäschewanne oder Badewanne (Achtung: kann Kratzer in der Wanne geben!) benutzen und legt die komplette Rute hinein, dies hat den Vorteil, dass sich nach ein paar Minuten im Spülwasser der Schmutz wesentlich leichter löst.

Nach der Reinigung alles mit klarem Wasser abspülen.

Danach sollte man die Rute auf Zeitungspapier in einen warmen Raum (Heizungskeller, Trockenraum etc.) trocknen lassen (dies kann ein paar Tage dauern), der Stopfen am unteren Ende der Rute sollte dabei abgeschraubt bleiben und die Rute sollte nicht ausgezogen sein. Bei der "kleinen Wäsche geht es auch mit einem weichen sauberen Tuch, allerdings kann man dabei nicht das "Innenleben der Rute trocknen.

Achtung: Mit einem Fön und insbesondere einer Heißluftpistole sollte man die Ruten nicht trocknen, dies kann zu Beschädigungen führen.

 

Steckruten:

Im Prinzip gilt für Steckruten die gleiche Vorgehensweise wie bei Tele-Ruten. Hier gehts noch einfacher, weil ja nicht so viele Segmente zu bearbeiten sind.

Ruten konservieren

Wenn die Ruten nach der Reinigung gut durchgetrocknet sind, kann man "stumpfen" Rutenlack mit Auto-Lackreiniger wieder auf Hochglanz bringen.

Die Konservierung erfolgt mit einem Autowachs. Dieser wird mit Polierwatte oder einem Poliertuch sehr dünn auf die Rute, ausser Griff und Rollenhalter aufgetragen und trocknen lassen. Danach entfernt man die Wachsrückstände mit Polierwatte.

Schnurdrall verhindern


Wenn man beim Drill die Bremse zu weich einstellt, kann man kurbeln und kurbeln, ohne dass der Fisch auch nur einen Zentimeter näher kommt. Aber bei jeder Kurbelumdrehung wird die Schnur, je nach Übersetzung der Rolle, 4-6 mal um die eigene Achse gedreht. Schnurdrall ist die Folge. Man vermeidet diesen, indem man im Drill die Bremse härter einstellt und stattdessen die Rücklaufsperre löst. Nimmt jetzt der Fisch Schnur, so dreht man die Kurbel rückwärts, achtet aber darauf, dass die Schnur immer unter Spannung steht.


Schnurpflege und Lagerung

Die Angelschnur sollte nach Gebrauch mit klarem Wasser gereinigt werden, um unnötigen Abrieb durch Schmutz zu vermeiden.

Eine monofile Angelschnur ist aus Nylon und sollte nicht länger als nötig UV-Strahlung ausgesetzt werden (Ausnahme Platil Ghost aus PVDF). Auf keinen Fall sollte man die Schnur auf der Hutablage des Autos legen (gilt natürlich auch für Ruten). Am besten lagert man die Schnur dunkel und nicht zu trocken, z.B. im Keller.

Schnur auf der Spule befestigen

Bevor man die Schnur auf die Rolle spult, muss sie erst einmal sicher an der Rollenachse befestigt werden. Zuerst klebt man ein Stück doppelseitiges Klebeband auf den Spulenkern. Dann führt man den hier abgebildete Knoten aus, weil er sich unter Spannung zuzieht. 2-3 Knoten am Schnurende verhindern ein Durchrutschen des Knotens.
Wenn die Spule sehr tief ist, kann man sie mit einigen Lagen Kreppband fest umwickeln, dadurch braucht man weniger Schnur. Den gleichen Zweck erreicht man, wenn man erst einige Wicklungen dicke, alte Schnur auf die Spule wickelt und daran die eigentliche Schnur befestigt.
Die Schnur muss immer gegen den Uhrzeigersinn von der Vorratsspule laufen, sonst gibt es Schnurdrall.
Ist die Spule gefüllt, dann fixieren viele Angler die Schnurwicklungen mit einem Gummiring. Da aber Gummi Weichmacher enthält, sollte man statt eines Gummis besser ein Stück dünnen Blumendraht oder einen Pfeifenreiniger zum Fixieren der Schnur verwenden.

SichererTransport des Angelgeräts

Oft wird das Angelgerät durch ruppigen Umgang während des Transports beschädigt: gebrochene Rutenspitzen (z.B. durch den Kofferraum- Deckel) oder verbogene Bügel an der Rolle sind die Folge!

Tipp 1:

Zum Transport bereits montierter Angeln benutzt man ein Futteral. Fliegenruten sollten stets im Transport-Rohr transportiert werden, dass beim Kauf vieler Ruten mitgeliefert wird.

Tipp 2:

Die Rutenspitzen und auch die Rute selbst kann man mit Hilfe von Schaumstoff-Isolier-Hüllen (zur Isolierung von Heizungsrohren, in fast jedem Baumarkt zu erhalten) schützen, in dem man die Isolierhülle über den Rücken der Angel schiebt und bei den Ringen entsprechende Kerben ausschneidet.

Rutenendring kleben

Den Rutenendring klebt man am besten mit Heißkleber. Vor dem ankleben sollte die Rutenspitze mit feinem Schmirgelpapier gereinigt und leicht angerauht werden (bitte nicht zu sehr, sonst passt der Ring nicht mehr).